Kino-Café Dahme (Bezirk Cottbus); Quelle: Eßmann
Kino-Café Dahme (Bezirk Cottbus); Quelle: Eßmann

Entstehungsgeschichte: Die Cottbusser als Vorreiter

Kino-Cafés waren die allererste kleine Kinoform in der DDR, bei der ein gesamter Zuschauerraum mit Speis und Trank versorgt wurde. Schon in den 1960er Jahren wurden die ersten rund um Cottbus eingerichtet. Das Kino-Café Forst/Lausitz beispielsweise öffnete 1968 seine Pforten.

Mit der gastronomischen Versorgung des gesamten Saales waren die Cottbusser Kinoverwalter ihren Kollegen im Rest der DDR ein ganzes Stück voraus. Dort wurden zu diesem Zeitpunkt gerade erst kleine Sitzgruppen in Foyers oder anderen Räumen, jedenfalls außerhalb des Saales, arrangiert, wo die Zuschauer vor und nach dem Film bei einer Tasse Kaffee zusammensitzen und sich unterhalten konnten (z.B. Kaffeebars im Bezirk Karl-Marx-Stadt oder die oben erwähnten Kino-Cafés ohne Leinwand im Bezirk Halle).

Die ersten Kino-Cafés in anderen Gegenden der DDR (z.B. Bezirke Suhl und Rostock) öffneten Mitte der 1970er Jahre. Hier dürfte wohl ähnlich wie bei den Klubkinos gelten: Beide Formen wurden in verschiedenen Bezirken relativ zeitgleich, aber wohl relativ unabhängig voneinander erdacht.

Tanja Tröger 2004–2013