Klubkinos: Filmegucken wie im heimischen Wohnzimmer
Klubkinos ähnelten bzw. glichen in ihrer Innenarchitektur und -ausstattung Kino-Cafés. Diese beiden Formen sind aus heutiger Sicht kaum voneinander zu unterscheiden – und waren es wohl auch damals nicht. Unterscheidungsmerkmale sind am ehesten noch die bessere Anpassung der Kino-Cafés an die gastronomischen Notwendigkeiten, das v.a. in den Cafés im Bezirk Cottbus umfangreichere Speisen- und Getränkeangebot und die Beibehaltung der Reihenbestuhlung auf dem Kino-Café-Rang.
Klubkinos gab es entweder als einzelne kleine Ein-Saal-Kinos mit Gastronomie (üblicherweise als Bar im Saal) – siehe linkes Foto – oder als neu eingebaute kleine Säle in Nebenräumen von großen Ein-Saal-Kinos. Platz war für 30–120 Besucher in breiten Polstersesseln an Tischen. Gezeigt wurden in der Regel sowohl Filmkunst als auch "normale" Neustarts, allerdings war das Programm prinzipiell abhängig von lokalen Gegebenheiten.
Uneins waren sich die einzelnen Kinoverwaltungen bei der Schreibweise dieses Kinotyps: "Clubkino" und "Klubkino" waren gleichermaßen gebräuchlich, wobei die erste Variante wohl ein bisschen westlich-modernes Flair verbreiten sollte. Auf dieser website wird zur Chaosvermeidung immer die Schreibweise mit K verwendet (es sei denn, das jeweilige Kino trug das C im Namen).
Im Bezirk Gera standen die Klubkinos oft in sehr kleinen Orten (mitunter nur 300 Einwohner!) und spielten dann natürlich nur wenige Tage in der Woche (daher ist der prozentuale Anteil der kleinen Kinoformen dort so hoch). Im Bezirk Halle gab es den Begriff Brigadekino, der vermutlich nur eine andere Bezeichnung für ein Klubkino ist, um den Hauptzweck des Raumes (Veranstaltungen für Arbeitskollektive) zu beschreiben.
Diese kleine Kinoform sah im Prinzip wie ein Klubkino aus, nur war die Bezeichnung vermutlich eher an russische Namen angelehnt und wurde offenbar primär für besonders kleine Kinos verwendet. Relativ häufig tauchte dieser Name in den Bezirken Erfurt und Gera auf.
Wendefolgen: Klubkinos nach 1989/90